In vielen Unternehmen herrscht derzeit ein paradoxes Gefühl: Der Auftragsbestand wächst, Umsätze wirken solide – und trotzdem steigt die Nervosität beim Blick auf den Kontostand. Der Grund: In Zeiten hoher Kosten, steigender Zinsen und allgemeiner wirtschaftlicher Unsicherheit wird der Cashflow mit jedem Zahlungsein- und -ausgang kritisch. Bereits zehn Prozent der Unternehmen erleben Liquiditätsprobleme – und 80%* befürchten, dass sich die Lage weiter zuspitzt.
In diesem Umfeld wird Liquidität zur Achillesferse: Projekte, die heute starten, können morgen ins Stocken geraten – weil Mittel fehlen, Zahlungen verspätet eintreffen oder Investitionen nicht abgesichert sind. Klassische Tools und Excel-Modelle liefern in solchen Situationen bestenfalls eine Momentaufnahme. Was fehlt, sind Szenarien, automatische Anpassungen und echte Sicherheit, wenn sich die Rahmenbedingungen von einem Tag auf den anderen ändern.
Warum Cashflow-Planung unverzichtbar ist
Liquidität ist mehr als eine Kennzahl – sie entscheidet über Handlungsfähigkeit. Gerade jetzt zeigt sich, wie schnell Unternehmen ins Straucheln geraten, wenn der Blick in die Zukunft fehlt:
-
Unsichtbare Engpässe
Auf dem Papier ist der Umsatz solide, doch Zahlungen treffen verspätet ein. Rechnungen stapeln sich, während Gehälter und Lieferanten pünktlich bedient werden müssen. -
Verpasste Chancen
Eine geplante Investition oder ein strategisch wichtiger Auftrag kann nicht gestartet werden, weil unklar ist, ob die Mittel wirklich ausreichen. -
Abhängigkeit von Banken
Wer keine Transparenz über künftige Zahlungsströme hat, muss kurzfristig Kredite aufnehmen – oft zu schlechten Konditionen. -
Fehleranfällige Excel-Modelle
Manuelle Prognosen sind arbeitsintensiv, beruhen selten auf Echtzeitdaten und liefern bestenfalls eine Momentaufnahme. -
Reaktives Handeln statt Steuerung
Entscheidungen werden erst getroffen, wenn das Problem schon da ist – nicht vorher.
In diesem Spannungsfeld wird klar: Wer Liquidität nicht aktiv plant, verliert den Überblick und riskiert, dass Projekte oder Wachstumsstrategien scheitern – nicht weil der Markt fehlt, sondern weil das Geld im falschen Moment nicht verfügbar ist.
Cashflow-Forecasts als Antwort auf Unsicherheit
Die zentrale Frage lautet nicht, ob Liquiditätsprobleme auftreten, sondern wann. In einem wirtschaftlichen Umfeld, das von steigenden Kosten, geopolitischen Spannungen und schwankender Nachfrage geprägt ist, reicht eine Momentaufnahme längst nicht mehr aus. Unternehmen brauchen ein Instrument, das nicht nur zeigt, wo sie heute stehen, sondern auch, was in den kommenden Wochen und Monaten auf sie zukommt.
Genau das leisten Cashflow-Forecasts: Sie verbinden vorhandene Finanzdaten mit zukünftigen Zahlungsströmen und machen sichtbar, wann Engpässe entstehen oder Spielräume frei werden. Anstatt im Blindflug Entscheidungen zu treffen, erhalten Führungskräfte eine Grundlage, um Investitionen abzusichern, Kreditlinien zu verhandeln oder Zahlungen strategisch zu steuern.
Besonders wertvoll wird diese Transparenz, wenn Szenarien durchgespielt werden können:
Was passiert, wenn ein Großkunde später zahlt?
Wie wirkt sich eine geplante Investition auf die Liquidität aus?
Reicht der Bestand für eine zusätzliche Projektfinanzierung?
So entsteht ein Frühwarnsystem, das Planungssicherheit schafft – auch in einem Umfeld, das von Unsicherheit geprägt ist.

Schritt für Schritt zur Cashflow-Prognose
Grunddaten sauber halten
Eine Cashflow-Prognose ist nur so gut wie die Datenbasis. Offene Debitoren- und Kreditorenposten, aktuelle Budgets und Bankkonten müssen vollständig und korrekt gepflegt sein. Erst dann lassen sich zuverlässige Vorhersagen treffen.
Zahlungsströme definieren
Welche Einnahmen und Ausgaben fließen regelmäßig, welche sind einmalig oder projektbezogen? Dazu gehören z. B. Kundenrechnungen, Gehälter, Mieten, Lieferantenverbindlichkeiten oder geplante Investitionen. Eine klare Struktur verhindert, dass wichtige Positionen übersehen werden.
Prognosezeiträume festlegen
Nicht jeder Forecast muss gleich zwölf Monate umfassen. Für kurzfristige Steuerung reicht oft ein Horizont von vier bis acht Wochen. Für Investitionsentscheidungen empfiehlt sich ein längerer Blick nach vorn – inklusive saisonaler Schwankungen.
Szenarien durchspielen
Gerade in unsicheren Zeiten ist es entscheidend, verschiedene „Was-wäre-wenn“-Szenarien zu simulieren:
-
Zahlungsverzug wichtiger Kunden
-
Unerwartete Kostensteigerungen
-
Neue Projekte oder Investitionen
-
Finanzierung durch Kredite oder Leasing
Ergebnisse visualisieren
Ein Forecast entfaltet erst dann seinen vollen Wert, wenn er klar verständlich ist. Diagramme und Berichte helfen, Trends sofort zu erkennen und sie im Management oder gegenüber Banken nachvollziehbar darzustellen.
Regelmäßige Aktualisierung
Liquiditätsplanung ist kein Einmalprojekt. Nur wenn Forecasts laufend mit den aktuellen Daten abgeglichen und neu berechnet werden, bleibt das Unternehmen steuerungsfähig.
Strategischer Mehrwert für Unternehmen
Ein sauber aufgesetzter Cashflow-Forecast liefert weit mehr als eine Zahl unter dem Strich. Er wird zum Steuerungsinstrument für das gesamte Unternehmen:
-
Planungssicherheit für das Management
Entscheidungen über Investitionen, neue Projekte oder Personalaufbau basieren auf belastbaren Daten statt auf Bauchgefühl. -
Frühwarnsystem für Risiken
Engpässe werden sichtbar, bevor sie kritisch werden – das ermöglicht rechtzeitiges Gegensteuern. -
Stärkere Verhandlungsposition gegenüber Banken und Investoren
Wer jederzeit transparente Prognosen vorlegen kann, sichert sich Vertrauen und bessere Konditionen. -
Optimierte Ressourcennutzung
Liquide Mittel können gezielt dort eingesetzt werden, wo sie den größten strategischen Effekt erzielen. -
Wettbewerbsvorteil
Unternehmen, die Cashflow-Planung aktiv in ihre Steuerung integrieren, sind resilienter und können Chancen schneller nutzen als der Wettbewerb.
Kurz gesagt: Ein zuverlässiger Cashflow-Forecast verschafft Klarheit, Sicherheit und Geschwindigkeit – die drei Faktoren, die in unsicheren Märkten den Unterschied machen.
Fazit: Liquidität entscheidet über Wachstum
Unsichere Märkte, steigende Kosten, veränderte Zahlungsziele – all das macht den Cashflow zur kritischsten Kennzahl im Unternehmen. Wer sich hier auf Excel-Tabellen oder verspätete Reports verlässt, riskiert, Chancen zu verpassen oder in Engpässe zu geraten.
Ein strukturierter Cashflow-Forecast liefert die Planungssicherheit, die Unternehmen brauchen: für Investitionen, für Verhandlungen mit Banken und für nachhaltiges Wachstum.
Sie wollen mehr über Cashflow Forecasts im Dynamics 365 Business Central wissen? Lesen Sie darüber alles in unserem Artikel: Automatisierte Cashflow Forecasts in Business Central.
👉 Lassen Sie uns in 15 Minuten kurz besprechen, wie Cashflow-Forecasts Ihr Unternehmen unterstützen können.
*Quelle: Handelsblatt GmbH, 2025
Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von Facebook. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.
Mehr InformationenSie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von Instagram. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.
Mehr Informationen






